Mit den beiden Stichworten "Haltung" und "Veränderung" kann die Herbstversammlung des Bezirks Schwaben vom 04.-05. Oktober 2024 in Gersthofen gut umschrieben werden. So beschäftigte sich die Versammlung mit Veränderungen u.a. in der Studien- und Berufsorientierung am Gymnasium, in der Verbandsarbeit und im Unterricht und mit der notwendigen "Haltung" der Kolleginnen und Kollegen gegenüber diesen Entwicklungen und den gesellschaftlichen und bildungspolitischen Veränderungen.
Der Bezirksvorsitzende Michael Demel eröffnete am Freitag die gut besuchte Versammlung mit den Berichten des Vorstands. Danach gab Julian Lohr einen Einblick in seine Arbeit im Hauptpersonalrat. Er ging auch auf das Institut AMIS ein, das neu auch psychische Belastungen in den Blick nimmt. Deswegen wird der Bezirk Schwaben sie zu einer seiner nächsten Bezirksversammlungen einladen. Ingrid Bank vom Bezirkspersonalrat stellte den neuen Flyer des bpv für Tarifbeschäftigte vor und richtete die Bitte an alle Obleute, tarifbeschäftigte Kolleginnen und Kollegen anzusprechen und für eine Mitarbeit im AK Tarif zu motivieren. Stefan Düll, der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, ging auf aktuelle bildungspolitische Entwicklungen in Deutschland und Europa ein, indem er u.a. seine Stellungnahme zum Thema "Gewalt an Schulen" und "Social Scoring" in Italien erläuterte.
Bezirksvorsitzender Michael Demel, DL-Präsident Stefan Düll, Prof. Dr. Klaus Zierer und Hauptpersonalrat Julian Lohr (Foto: Monika Göbel)
Nach dem Mittagessen erfolgte der mit Spannung erwartete Vortrag von Prof. Klaus Zierer, Universität Augsburg, zu den Ergebnissen aus "Visible Learning: The Sequel". Die nochmals gestiegene Zahl der Zuhörerinnen und Zuhörer zeigte sich begeistert von seinem anschaulichen und ausgewogenen Vortrag, der deutlich aufzeigte, dass die Unterrichtsmerkmale den Strukturmerkmalen in der Effektivität deutlich überlegen sind. Bildungswirksamer Unterricht ist z.B. nicht einfach durch den Einsatz von Laptops gegeben, sondern erst im Zusammenspiel mit der Kompetenz und Haltung der Lehrperson wird guter Unterricht ermöglicht. Seinen Forderungen nach einer Pädagogik vor der Technik, einer reflektierten Digitalisierung und einer am Humanismus orientierten Schule wurden von den Anwesenden vollkommen unterstützt. Auch beim Thema unangekündigte Leistungsnachweise war man sich mit Professor Zierer einig: "Es kommt darauf an, wie man mit den Exen umgeht." Wichtig sei dabei auch eine positive Fehlerkultur.
Patrick Müller vom AK 24 berichtete anschließend über die Ergebnisse der Mitgliederbefragung, die sehr gut angenommen worden war. Am Abend ehrte der Bezirksvorstand Michael Grün für 50 Jahre Mitgliedschaft im bpv. Der pensionierte Kollege vom Deutschherren-Gymnasium Aichach hatte sich auch 25 Jahre als Obmann im Verband für die Interessen der Kolleginnen und Kollegen eingesetzt. Zuvor war noch die Antragsberatung für die Hauptversammlung im November erfolgt. Dabei ging es u.a. um Anträge zur Zahl der großen Leistungsnachweisen und zur Verfassungsviertelstunde. In den sehr konstruktiven Diskussionen wurden unterschiedliche Meinungen deutlich, die am Samstagvormittag im Gespräch mit Wolfram Janke, bpv-Referent für Bildungspolitik, wieder aufgegriffen wurden. Er zeigte u.a. zur Verfassungsviertelstunde das Potential dieser Maßnahme auf und erklärte sich bereit, bei der Diskussion der Verbandspolitik in Bezug auf die neue Oberstufe die vorgebrachten Anregungen mit in den Hauptvorstand zu nehmen. Die Ergebnisse der Wahlen der Leistungsfächer und im Profilbereich bereitet vielen Kolleginnen und Kollegen große Sorgen. Dabei kam auch die Forderung nach einer Evaluation der neuen Oberstufe auf.
Für 50 Jahre Mitgliedschaft im bpv: Michael Grün (Foto: Monika Göbel)
Am Samstag gab Matthias Schilling noch einen Einblick in die berufliche Orientierung (in der Oberstufe) am Gymnasium und berichtete von seiner Teilnahme an einer Exkursion des Referats Pädagogische Grundsatzfragen des ISB nach Finnland. Dabei zeigte er positive Aspekte des finnischen Bildungswesens auf, die Vorbild für Bayern sein könnten, aber auch negative Entwicklungen, aus denen man hierzulande lernen könnte, um diese Fehler zu vermeiden. Die Gestaltung der Hauptversammlung 2025 in Augsburg berieten die Anwesenden am Ende der Versammlung, bevor Michael Demel die erfolgreich und informativ verlaufene Versammlung mit einem Dank an alle Teilnehmenden schloss.
Monika Göbel
12. April 2024
Zur schwäbischen Bezirksversammlung in Buchloe begrüßte der Bezirksvorsitzende Michael Demel den Vorsitzenden des bpv, Michael Schwägerl sowie Stefan Düll, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes und ehemaliger Bezirksvorsitzender. Schwägerl berichtete u.a. über berufs- und bildungspolitische Entwicklungen in Deutschland und in Bayern. Dabei ging er auf die Neuerungen in der gymnasialen Oberstufe ein, in deren Konzeption der bpv etliche Aspekte einbringen konnte. Ein aktueller Verhandlungserfolg des bpv sei z.B., dass auch kleinere Gymnasien nun mehr Leistungsfächer anbieten können. Auch die derzeit wenig motivierende Beförderungssituation für Lehrkräfte an Gymnasien und Beruflichen Oberschulen und als Abhilfemöglichkeit eine baldige Bereitstellung zusätzlicher Stellenhebungen auch für diese Schularten, wie sie auf Forderung des bpv Ministerpräsident Markus Söder auf der HVS 2023 in Würzburg zugesichert hatte und im Koalitionsvertrag festgeschrieben wurde, wurden von ihm, wie anschließend auch vom Bezirksvorsitzenden thematisiert. Beide betonten, dass die Wertschätzung auch gegenüber dem gymnasialen Lehramt sichtbar sein müsse. Für die nächsten 10-15 Jahre werde, v.a. aufgrund stetig sinkender Bewerberzahlen und steigenden Bedarfs, Lehrkräftemangel prognostiziert, mit erheblichen Auswirkungen spätestens ab 2025, sodass der bpv mit Kultusministerium und Politik bereits seit längerem intensiv Möglichkeiten erörtere, verträgliche und sinnvolle Gegenmaßnahmen sowie Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität des gymnasialen Lehrberufs zu ergreifen. Demel stellte an Beispielen der weiterhin sehr ressourcenraubenden Unzulänglichkeiten der ASV dar, dass auch weiterhin erhebliches Potential durch Beseitigung vermeidbarer Belastungen für Lehrkräfte besteht. Zum Thema Lehrerbildung begründete er die Notwendigkeit einer vertieften Fachlichkeit, die die Lehrkräfte befähige, sich auch in neue Themen einzuarbeiten und sie kompetent und motiviert zu unterrichten.
Mit Peter Tomaschko, MdL (CSU) konnte ein Mitglied des Bildungsausschusses und des Ausschusses für Fragen des Öffentlichen Dienstes im Bayerischen Landtag begrüßt werden, der seinen Redebeitrag mit einer Zustimmung in allen Punkten zu seinen Vorrednern und einem Dank an den bpv begann, der durch seine Arbeit den Informationsstand des Bildungsausschusses wesentlich erweitere. Tomaschko ging u.a. auf die Ergebnisse der PISA-Studie ein und betonte die Wichtigkeit des Übens z.B. von Einmaleins und Rechtschreibung schon in der Grundschule. Bezugnehmend auf die Lehrerbedarfsprognose betonte auch er die Bedeutung der Attraktivität und des positiven Images des Berufsbildes Lehramt, die gezielt und niveauvoll in die Öffentlichkeitsarbeit eingebracht werden sollten. Bürokratieabbau und weitere entlastende Maßnahmen sowie bessere Erfüllung von Ortswünschen sollten sich z.B. günstig auf die Stellenzusagen sowie die Teilzeitquoten auswirken. Zum Thema Lehrerbildung lobte er den Einsatz einer Expertenkommission, bei der auch der bpv-Vorsitzende Schwägerl vertreten ist und zeigte sich überzeugt vom bisherigen System der schulartspezifischen Studiengänge, das er beibehalten wolle. Er betonte die Wichtigkeit einer hohen Qualität. Zu den aktuellen Vorstößen für eine weitere Digitalisierung des Unterrichts, mit der teilweise Tablets lediglich als Schreibpapier missbraucht würden, positionierte er sich kritisch. Er sprach sich für eine Einbindung von professionellen und guten Standardprodukten bei den Software- und Cloud-Lösungen für die Schule aus. Demel dankte Tomaschko und freute sich auf die weitere gute Zusammenarbeit.
V.l.n.r.: Stefan Düll, Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Michael Demel, Bezirksvorsitzender von Schwaben, Peter Tomaschko, MdL und bpv-Vorsitzender Michael Schwägerl. (Foto: Gerhard Rauwolf)
Im Bericht der rjv wurden u.a. die Ausgestaltung des familienfreundlichen Referendariats und die Abschaffung der Protokollpflicht bei Fachsitzungen als Verhandlungserfolge angesprochen. Es folgten Berichte aus dem Hauptpersonalrat von Julian Lohr und aus dem Bezirkspersonalrat von Ingrid Bank. Alle Beiträge wurden durch eine engagierte Beteiligung der Versammlungsmitglieder in Form von Fragen, Diskussionen und Ergänzungen zum Informationsstand begleitet.
Julian Lohr
Zur zweitägigen Bezirksversammlung trafen sich die schwäbischen Delegierten, Obleute, Bezirksfachgruppenleiter und Gäste im Oktober in Gersthofen. Neben verschiedenen Berichten und Vorträgen wurden auch langjährige bpv-Mitglieder geehrt.
Zu Beginn berichtete der Bezirksvorsitzende Michael Demel über aktuelle Entwicklungen in der Schulpolitik in Bayern. In der Lehrerbildungskommission der Staatsregierung tauschten sich aktuell Vertreter aus Hochschulen, Verbänden und Politik aus. Aus guten Gründen bestehe der Philologenverband auf einer grundständig schulartspezifischen Lehrerbildung, deren Studienabschluss das Erste Staatsexamen bleiben und dem ein zweijähriges Referendariat folgen müsse. Berufspolitisch gehe es nun darum, die auf der bpv-Hauptversammlung in Würzburg zugesagten Stellenhebungen in erheblichem Umfang einzufordern. Demel bedankte sich für die im Bezirk durchgeführten Fortbildungs- und Ehrungsveranstaltungen. Bei den sich anschließenden Neuwahlen wurde die bisherige Bezirksvorstandschaft für die kommenden vier Jahre einstimmig im Amt bestätigt:
Der alte und neue Vorstand in Schwaben, v.l.: Vorsitzender Michael Demel, Bezirkskassier Wolfgang Poeppel und Stv. Vorsitzender Julian Lohr. (Bild: Sonja Brückner)
Aus dem Hauptpersonalrat berichtete Benedikt Karl über die aktuell anstehenden Beförderungen (siehe GiB 07_2023, S. 24). Bei den Einstellungszahlen im September 2023 fällt auf, dass zwar die allermeisten Bewerberinnen und Bewerber ein Planstellenangebot erhalten hätten, aber mehr als 20 Prozent dieser Angebote nicht angenommen wurden. Im Hinblick auf den Lehrermangel am Gymnasium referierte Karl die im Verband diskutierten Akutmaßnahmen, betonte aber auch, dass der bpv bereits seit 2017 konstruktive Vorschläge gemacht hat, die jedoch keine ausreichende Resonanz seitens der Politik fanden.
Ina Hesse und Arno Vollath legten den Teilnehmenden dar, wie sich der bpv dafür einsetzt, die Härten der Zukunft abzufedern. Der bpv verteidigt u.a. flexible Arbeitszeitmodelle. Am Beispiel Teilzeit wurde der hohe Informationsgehalt der neuen Homepage vorgestellt. Auch Verbandserfolge können dort abgerufen werden. Aktuell werde das Anliegen verfolgt, Mehrarbeit durch bessere Vergütung attraktiver zu machen.
Tilo Hemmert, bpv-Referent für Digitalisierung und Statistik, beschäftigte sich mit Künstlicher Intelligenz und ihrer Auswirkung auf den Bildungsbereich. Einleitend bezeichnete er die Digitalität als Realität und erläuterte, dass im Rahmen der KI wissensbasierte Systeme, datenbasierte Systeme und neuronale Netze mit künstlichen Neuronen betrachtet werden (siehe GiB 05_2023, S. 30ff). ChatGPT wiederum ist ein hybrides System, das auch künstliche Neuronen nutzt. Im Unterricht am Gymnasium findet die KI ihren Niederschlag in der 11. Jahrgangsstufe (Informatik, spätbeginnende Informatik, Wirtschaftsinformatik). Als Fazit seiner Überlegungen forderte Hemmert, dass "Kinder ein Recht auf eine analoge Kindheit" haben müssten. Bildung braucht nach wie vor Bindung an Personen mit ihrer ganzen Persönlichkeit. Somit braucht Bildung Bindung an Fachwissen, Fähigkeiten und Charakter.
Den Abschluss des ersten Veranstaltungstags bildeten zwei Ehrungen: Michael Demel verabschiedete die langjährige Delegierte für die Beruflichen Oberschulen, Martina Wenzel, die künftig als stv. Schulleiterin im Bezirk Oberbayern tätig ist, und dankte für ihren engagierten Einsatz für die Mitglieder an ihren Schularten.
Die langjährige Delegierte für die Beruflichen Oberschulen, Martina Wenzel, wurde geehrt. Sie wechselt als stv. Schulleiterin in den Bezirk Oberbayern. (Bild: Sonja Brückner)
In seiner Laudatio zur 70-jährigen Mitgliedschaft von Martin Eberle wies Demel u.a. darauf hin, dass der Jubilar in seiner aktiven Zeit an der Einführung der neuen Kollegstufe mitgewirkt hat und viele Jahre bpv-Obmann am städtischen Maria-Theresia-Gymnasium in Augsburg war, wo er schließlich auch die Schulleitung innehatte. Julian Lohr überreichte die goldene Ehrenurkunde an seinen ehemaligen Schulleiter, aus dessen Händen er einst sein Abiturzeugnis erhalten hatte.
Martin Eberle (3.v.r.) wurde für 70 Jahre Mitgliedschaft im bpv geehrt. (Bild: Sonja Brückner)
Der bildungs- und schulpolitische Referent des bpv, Wolfram Janke, stellte am zweiten Tag der Versammlung ausführlich die Genese und die Schwerpunkte der neuen Profil- und Leistungsstufe (PuLSt) des neuen neunjährigen Gymnasiums vor. Sie entstand als Kompromiss der beteiligten Interessensgruppen in vielen Runden der Oberstufenkommission. Die Handschrift des bpv sei klar sichtbar, auch wenn der Wunsch nach zwei Leistungsfächern nicht durchgesetzt werden konnte. Durch erfolgreiche Verhandlungen des bpv konnte zum Beispiel erreicht werden, dass auch kleinere Schulen mindestens fünf Leistungsfächer einrichten können und auch für die Studien- und Berufsorientierung in der PuLSt Zeitressourcen zur Verfügung stehen. Es gilt nun, die neue Oberstufe gut einzuführen und die daraus entstehenden Möglichkeiten zu nutzen.
Michael Demel, Bezirksvorsitzender Schwaben
März 2023
Zur Bezirksversammlung Schwaben war mit Max Deisenhofer ein Mitglied des Bildungsausschusses im Landtag zu Gast. Diskutiert wurde über die Lehrerbildung und den Lehrkräftemangel.
Bezirksvorsitzender Michael Demel (rechts) bedankte sich bei MdL Max Deisenhofer für seine Teilnahme an der Bezirksversammlung.
Zur schwäbischen Bezirksversammlung in Buchloe begrüßte der Bezirksvorsitzende Michael Demel mit Max Deisenhofer, Bündnis90/Die Grünen, erneut ein Mitglied des Bildungsausschusses im Bayerischen Landtag. In seiner Einführung gab Demel ausgehend vom sich klar abzeichnenden Lehrkräftemangel an Gymnasien und Beruflichen Oberschulen einen Überblick über aktuelle Anliegen und Wünsche. Er übte deutlich Kritik an einem Schlechtreden des bayerischen Schul- und Bildungssystems und plädierte vielmehr dafür, die positiven und erfüllenden Seiten des Lehrerberufs zu betonen. Damit könnten viel eher gute Nachwuchskräfte für den Beruf interessiert werden als durch dick auftragende Werbekampagnen.
Die von Anfang an schulartspezifische Lehrerbildung dürfe auf keinen Fall einem Flexibilisierungsstreben geopfert werden. Dies würde keinesfalls die Attraktivität des Lehramtsstudiums erhöhen und hätte einen langfristigen Qualitätsverlust zur Folge. Demel betonte, dass die Wertschätzung auch gegenüber dem gymnasialen Lehramt sichtbar sein müsse. Für neue Aufgaben müssen unbedingt Zeitkontingente bereitgestellt werden, da nur so eine qualitätsvolle und gewinnbringende Umsetzung gewährleistet ist.
Max Deisenhofer MdL, der als ausgebildeter Gymnasiallehrer von 2016 bis 2018 am Staatlichen Beruflichen Schulzentrum Günzburg/ Krumbach unterrichtete, unterstrich die Wichtigkeit der Aufwertung aller Lehrämter und sprach sich für mehr Mitbestimmung der einzelnen Schulen auch bei Personaleinstellungen aus, wie es im beruflichen Schulwesen im Rahmen des Direktbewerbungsverfahrens umgesetzt ist. Die Fortschritte der Digitalisierung an den Schulen lobte er und betonte die Notwendigkeit, hier mit der Zeit zu gehen, gleichzeitig aber den Wert des Präsenzunterrichts nicht zu übersehen. Um den Blick wieder stärker auf das Kerngeschäft richten zu können, sollten Korridore für Entlastungsmöglichkeiten überlegt und geschaffen werden. Beispielhaft nannte Deisenhofer den Einsatz multiprofessioneller Teams, die Hardware-Betreuung und den Einsatz von Unterrichts- und Verwaltungsassistenten beispielsweise für Labortätigkeiten oder die Organisation von Fahrten.
In der anschließenden Diskussion wurde angesprochen, in Zeiten des akuten Lehrkräftemangels die externe Evaluation auszusetzen, für die Woche der Alltagskompetenzen eine flexible Umsetzung zu ermöglichen und auch weiterhin die Nutzung bereits eingeführter Softwarepakete zu ermöglichen.
Hauptpersonalrat Julian Lohr berichtete, dass auch im kommenden Schuljahr die aktuellen Teilzeitregelungen gelten werden, die Möglichkeit für ein Sabbatjahr bestehen bleibt sowie von der Volleinstellung im gymnasialen Lehramt im Februar. Abschließend diskutierte die Versammlung die eingereichten Anträge für die diesjährige Hauptversammlung und setzte den Wahlausschuss für die Neuwahlen des Bezirksvorstandes im Herbst 2023 ein.
Michael Demel, Bezirksvorsitzender Schwaben
Oktober 2022
Zur traditionell zweitägigen Herbstversammlung in Schwaben trafen sich im Oktober 2022 Funktionsträger des Bezirks. Im Fokus standen die großen Herausforderungen, vor denen das bayerische Gymnasium steht.
Johann Häusler MdL (l.) erwies sich als fachkundiger Bildungspolitiker und offener Gesprächspartner – hier mit Bezirksvorsitzendem Michael Demel.
Der Bezirksvorsitzende Michael Demel eröffnete die Tagung und referierte u.a. über den Lehrermangel, die Notwendigkeit der Steigerung der Attraktivität des Berufs der Gymnasiallehrkraft und die geänderten Bedingungen für den Einsatz schwangerer Lehrerinnen. Er äußerte die Sorge, dass mit der Angleichung der Eingangsbesoldung für alle Lehrämter ebenso wie durch die jetzt auch in Bayern angedachte Vereinheitlichung des Lehramtsstudiums das Interesse am gymnasialen Lehramt weiter sinken könnte.
Hauptpersonalrat und stellv. Bezirksvorsitzender Julian Lohr ergänzte die Ausführungen und vermittelte in diesem Zusammenhang die Vorteile einer bpv-Mitgliedschaft. Bezirkspersonalrätin Ingrid Bank informierte über die Anliegen der tarifbeschäftigten Lehrkräfte und die Aufgaben des Bezirkspersonalrats, insbesondere bei der Vielzahl neuer Verträge.
Der schwäbische Seniorenvertreter Rainer Wirth informierte als zertifizierter Altersberater im Ehrenamt sachkundig über Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung. Er berichtete über die damit verbundenen Möglichkeiten und stellte die Situation in Alter und Krankheit ohne derartige Vorsorge gegenüber. Als besonders wichtig stellte der Referent heraus, dass es in jedem Alter notwendig ist, sich mit den Fragen auseinanderzusetzen, wer in welchem Umfang für eine Betreuung eingesetzt werden könne und welche Behandlungen man in einer Patientenverfügung befürworten oder ablehnen wolle. Ruhestandsreferent Wilhelm Renner stellte die Grundzüge der Beamtenversorgung dar und gab wertvolle Tipps, wie die Dienstjahre bis zum Ruhestandseintritt gestaltet werden können. Er verwies auf die Möglichkeit für Verbandsmitglieder, sich bei ihm kostenlos die aktuellen und möglichen Versorgungsbezüge berechnen lassen zu können. bpv-Pressereferentin Ulrike Schneider gab Einblicke in ihre Arbeit und informierte über den medialen Auftritt des Verbandes auf Facebook, Instagram, Twitter sowie über die Entwicklung der neuen Verbands-Homepage.
Den Schwerpunkt des zweiten Tages bildete die kommende 11. Jahrgangsstufe im neuen G9. Michael Demel stellte die Grundzüge der Wissenschaftswoche und des neuen P-Seminars vor. Anschließend diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer anhand der ISB-Handreichungen über die Möglichkeiten dieser neuen Elemente und formulierten Fragen, die es bis zur tatsächlichen Durchführung noch zu klären gelte. Besonders betont wurde, dass damit neue, sehr anspruchsvolle und zeitaufwändig vorzubereitende Ziele neben dem regulären Unterricht gesetzt werden. Für das neue P-Seminar müsse es unbedingt auch in Zukunft eine ausreichende finanzielle Ausstattung geben, die eher erhöht und keinesfalls abgeschafft werden dürfe, so die einhellige Meinung.
Zum Abschluss besuchte MdL Johann Häusler, FW-Mitglied des Bildungsausschusses im Bayerischen Landtag, die Versammlung, informierte über aktuelle bildungspolitische Fragestellungen und tauschte sich mit dem Plenum aus, wobei v.a. der sich abzeichnende Lehrermangel an Gymnasien und Beruflichen Oberschulen und dessen Ursachen diskutiert wurden.
Carola Eppinger/Michael Demel