Beim Thema Lehrerbildung äußert bpv-Vorsitzender Michael Schwägerl seine großen Bedenken bei einer Vereinheitlichung des Lehramts-Studiums: „Eine Schwächung der Fachlichkeit bedeutet für das gymnasiale Lehramt eine Schwächung der Lehrkräfte und des Berufs selber.“ Kerstin Celina (Bündnis 90/Die Grünen), Volkmar Halbleib (SPD) und Dr. Helmut Kaltenhauser (FDP) sind sich dagegen einig, dass die Trennlinien zwischen den Lehrämtern weniger scharf sein sollten, mit einem klaren Fokus auf die Erziehungswissenschaften. Stimmen von Lehrkräften aus dem Publikum sehen im bestehenden System aber keine künstliche und starre Trennung, sondern an den entsprechenden Stellen eher eine sinnvolle Differenzierung.
Eine teilnehmende Jung-Lehrkraft äußert sich in diesem Sinne: „Ich halte meine pädagogische Ausbildung nicht für defizitär und komme mit meinen Kenntnissen im Schullalltag sehr gut zurecht. Gerade im erziehungswissenschaftlichen Bereich finden an den Universitäten doch bereits viele Veranstaltungen schulartübergreifend statt, schon allein aus organisatorischen Gründen. Bevor man da am „ganz großen Rad dreht“, sollte zunächst die Realität an den Universitäten abgefragt werden.“
Einig sind sich alle auf dem Podium beim Thema Entlastung von Lehrerinnen und Lehrern, denn nur so können Vollzeit-Lehrer weiterhin in Vollzeit arbeiten und Teilzeitkräfte nach Möglichkeit mehr Stunden unterrichten. Neben Entlastung von Verwaltungsaufgaben und multiprofessionellen Teams werden von Kerstin Celina (Bündnis 90/Die Grünen) auch Schulkindergärten analog zu Betriebskindergärten als Idee genannt. In Zeiten von Fachkräftemangel in allen Bereichen natürlich kein leicht umsetzbares Unterfangen. Unter anderem Maili Wagner (Freie Wähler) macht aber klar, dass man an die Teilzeit nicht ran dürfe.
Bei der Bezirksversammlung Unterfranken des bpv kamen am Wochenende Delegierte, Vertreterinnen und Vertreter von unterfränkischen Schulen sowie weitere Verbandsvertreter in Eibelstadt zusammen.