Der Vorsitzende des bpv, Michael Schwägerl, sieht die Freien Wähler Fabian Mehring und Tobias Gotthardt mit ihrem Reformvorschlag zur Lehrerbildung auf einem Irrweg. Auch eine teilweise Vereinheitlichung des Lehramtsstudiums ist ein Schritt hin zum Einheitslehrer.
Im Einzelnen führt Schwägerl aus: „Eine Vereinheitlichung des Studiums mit einem späteren Beginn der Fachwissenschaften und damit einer Kürzung von fachwissenschaftlichen Inhalten macht das Gymnasium zum Verlierer: Es stellt einen Verlust an Durchdringung von Inhalten dar, einen Verlust an Anspruch und Qualität und damit auch den Verlust der Anschlussfähigkeit an die Hochschulen. Dies ist ein klarer Schritt hin zur Stufen- oder Einheitslehrkraft, bedeutet das Ende der Wissenschaftspropädeutik am Gymnasium und nimmt unseren zukünftigen Lehrkräften die fachwissenschaftliche Grundlage und Autorität. Wir werden uns mit aller Kraft und auf allen Ebenen gegen solche Vorschläge und für den Erhalt der Fachlichkeit am Gymnasium einsetzen.“
Der Vorsitzende betont, dass sich der Verband nicht grundsätzlich gegen Reformen bei der Lehrerbildung sperre, doch müssten sie einen echten Fortschritt bedeuten und dürften nicht Bayerns Spitzenposition in der Bildung aufs Spiel setzen. Bayern habe im Bildungsbereich viel zu verlieren.
„Das Schöne am Föderalismus ist, dass man die Folgen von Reformen und Umstrukturierungen in anderen Bundesländern beobachten und daraus lernen kann – wenn man dazu bereit ist. Tatsache ist: Der aktuelle Lehrermangel betrifft alle Bundesländer gleichermaßen, unabhängig von ihrem System der Lehrerbildung. Und die Rückmeldungen zu den Folgen von Flexibilisierung oder Vereinheitlichung im Studium zeigen eher, dass die Abbrecherquoten zunehmen und die fachliche Kompetenz der Absolventinnen und Absolventen abnimmt.
„Mit ihrem Vorschlag deformieren die Freien Wähler das Lehramtsstudium statt es zu reformieren; das kann nicht der bayerische Weg sein“, unterstreicht Schwägerl abschließend.