Vor kurzem hat die rjv ihre Mitglieder an Gymnasien und Beruflichen Oberschulen in einer Umfrage um ihre Meinung gebeten. Der rjv-Vorsitzende Quirin Borchert erläutert einen wichtigen Punkt aus dem Meinungsbild: „Junge Lehrkräfte und insbesondere Referendarinnen und Referendare wünschen sich eindeutig mehr Planungssicherheit. Quarantäneanordnungen und der damit verbundene Übergang zum Hybridunterricht machen das Unterrichten weniger berechenbar. Gerade für junge Lehrkräfte mit weniger Erfahrung ist es nicht immer einfach, ihren Unterricht an solche Gegebenheiten anzupassen. Die Prüfungen des zweiten Staatsexamens müssen trotz Pandemie weiterhin so fair und vergleichbar wie möglich bleiben.“
Pandemiebedingte Planungsunsicherheit als hoher Stressfaktor
In der oben genannten Umfrage geben zwei Drittel der befragten Junglehrkräfte an, dass die pandemiebedingte Planungsunsicherheit viel oder sogar sehr viel Stress bei ihnen verursacht. Dazu meint Borchert: „Referendarinnen und Referendare sollten durch kleinere Klassen oder weniger Stunden entlastet werden. Von kleineren Klassen würden sowohl die Lernenden, die Lernlücken aufgrund der Pandemie aufgebaut haben, als auch alle Lehrkräfte profitieren.”
Hohes Engagement von jungen Lehrkräften
79 Prozent der Referendarinnen und Referendare sagen, dass die eigenen Ansprüche bei ihnen einen hohen oder sehr hohen Stresslevel erzeugen. Bei den Berufseinsteigerinnen und -einsteigern ist der Prozentsatz mit 68 ähnlich hoch. Dies zeigt die Einsatzbereitschaft der jungen Kolleginnen und Kollegen: Sie wollen motivierenden Unterricht gestalten und Schülerinnen und Schüler möglichst gut auf die Zukunft vorbereiten. „Unsere jungen Kolleginnen und Kollegen brauchen für diese Aufgabe mehr Planungssicherheit, um weiterhin eine gute Unterrichtsqualität zu gewährleisten. Das reduziert einen wesentlichen Stressfaktor und erhält das Engagement und die bereits vorhandene Einsatzbereitschaft,“ schließt Borchert ab.
Digitale Jahreshauptversammlung der rjv mit Grußwort des Kultusministers
Die Ergebnisse der Befragung wurden auch bei der digitalen Jahreshauptversammlung der rjv am 10. Dezember diskutiert und im Gespräch mit dem Kultusminister Prof. Piazolo aufgegriffen. Weitere Themen waren die zwar steigenden, aber immer noch nicht zufriedenstellenden Einstellungszahlen sowie die Digitalisierung. Dazu äußert sich der rjv-Vorsitzende: „Wir fordern, dass auch im kommenden Schuljahr und in Hinblick auf den hohen Lehrerbedarf im Jahr 2025 kontinuierlich mehr Lehrkräfte eingestellt werden. Zudem muss die Digitalisierung stetig voranschreiten. Wir stellen in unserem Team, das über ganz Bayern verteilt unterrichtet, sehr große Unterschiede in der technischen Ausstattung der Schulen fest. Insbesondere in Hinblick auf möglichen digital-gestützten Unterricht ist es notwendig, dass die technischen Voraussetzungen gegeben sind – und zwar flächendeckend.”