bpv-Vorsitzender Michael Schwägerl kommentiert: „In einigen Bundesländern ist der Übertritt anders als im Freistaat geregelt; zum Teil entscheidet der Elternwille. Oftmals wird daher Kritik laut, dass das bayerische Übertrittsverfahren mit seiner verbindlich ausgesprochenen Empfehlung Viertklässler massiv unter Druck setze. Doch diese gefühlte Wahrheit lässt sich in den IQB-Erhebungen nicht statistisch bestätigen, denn die Schulzufriedenheit bayerischer Viertklässler weicht nicht von der Zufriedenheit in anderen Bundesländern mit anderen Verfahren des Übertritts ab. Bayerns vielgliedriges Schulwesen bietet aufgrund seiner Durchlässigkeit viele verschiedene Bildungswege, die gemäß Begabungen und Talenten zum Erfolg führen. Was den Druck erst aufbaut, sind Begriffe für den Übertritt wie ,Grundschulabitur’. Daher sollten wir die Diskussion um den Übertritt insgesamt mit mehr Gelassenheit und Vertrauen in die Professionalität der bayerischen Grundschullehrkräfte führen.“
Erst vergangenes Jahr hatte der bpv zum Thema Übertritt eine forsa-Umfrage in Auftrag gegeben und in der bayerischen Bevölkerung konkret nachgefragt. Das Ergebnis war unmissverständlich: Über zwei Drittel der Bayern wollen, dass die verbindliche Übertrittsempfehlung bestehen bleibt. Nur ein kleinerer Teil der Bevölkerung in Bayern (29 Prozent) ist dagegen der Ansicht, dass künftig allein die Eltern entscheiden sollen, welche weiterführende Schule für ihr Kind die richtige ist. Ein bemerkenswertes Detail der Auswertung: Die Befragten, bei denen Kinder im Haushalt leben, wollen ebenfalls zu 68 Prozent am bestehenden System festhalten. Der Blick nach Baden-Württemberg, in dem verbindliche Übergangsempfehlungen abgeschafft wurden, zeigt, dass Bayern gut daran tut, seinen Kurs beizubehalten.