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Virtuelle HVS: Die Schulen sind weit entfernt von der Normalität

Ein Thema wird auf der Hauptversammlung des Bayerischen Philologenverbands (bpv) mit Sicherheit vorherrschend sein: Die Schulen sind im pandemiebedingten Krisenmodus, die Lage spitzt sich zu. Daher ist es höchste Zeit für eine ehrliche Bestandsaufnahme und eine Entlastung der Schulen. „Die hohen Inzidenzen in Bayern wirken sich auch massiv an den Schulen aus. Sie beeinträchtigen den Unterrichtsalltag und bringen die schulische Verwaltung an ihre Grenzen. Hier besteht dringender Handlungsbedarf,” mahnt Michael Schwägerl, Vorsitzender des bpv.

Verbandsarbeit in Pandemiezeiten: Am 26. November findet die Hauptversammlung des Bayerischen Philologenverbands im virtuellen Raum statt. Die ursprünglich in einem Münchner Hotel geplante, dreitägige Arbeitstagung mit festlichen Akzenten wurde aufgrund der angespannten Corona-Situation verkürzt und ins Digitale verlegt. Rund 200 Delegierte von Gymnasien und Beruflichen Oberschulen in ganz Bayern werden teilnehmen. Auch ein Grußwort und eine Diskussion mit Kultusminister Prof. Piazolo stehen auf der Tagesordnung.

Zusatzaufgaben jetzt runterfahren, die Schulen entlasten und die Ausnahmesituation eingestehen

Erst kürzlich wurden die Regeln an den Schulen nochmals deutlich verschärft, was der Ausnahmesituation Rechnung trägt. Das bedeutet aber, dass neben der normalen Unterrichtsorganisation ein beträchtlicher Umfang an zusätzlichen Aufgaben erledigt werden muss. Viele Schulen übernehmen zum Beispiel für das Gesundheitsamt die Kontakt-Nachverfolgung unter ihren Schülerinnen und Schülern. Telefonische Kontakte mit dem Amt und besorgten Eltern binden oftmals einen beträchtlichen Teil der schulischen Verwaltung und Leitung. Dies geschieht freiwillig und wurde nicht vom Ministerium angewiesen. „Das pragmatische Vorgehen der spontanen ‘Amtshilfe’ beweist doch, dass alle Beteiligten ihren Beitrag leisten. Wir brauchen an dieser Stelle aber eine klare und verlässliche Aussage des Kultusministeriums sowie personelle Unterstützung zur Erfüllung dieser Aufgaben. Auf den Punkt gebracht: Zusatzaufgaben von offizieller Seite runterfahren, die Schulen für die Erfüllung der Pandemie-Bewältigung entlasten und unterstützen, die Ausnahmesituation von Seiten der Politik ehrlich eingestehen, denn die Schulen sind im echten Krisenmodus! Es wird alles Menschenmögliche getan, um die Sicherheit und den Unterricht – soweit möglich – aufrechtzuerhalten. Die Kernaufgabe des Unterrichtens muss wieder mehr in den Fokus gerückt werden - im Sinne der uns anvertrauten Schülerinnen und Schüler!”

Breitgefächerte Themen zur Diskussion auf der Hauptversammlung

Aber auch andere Themen werden auf der Hauptversammlung in Form von Anträgen diskutiert und abgestimmt, darunter der Aufbau eines schulischen Gesundheitsmanagements sowie ein höheres Stundenbudget für Schulpsychologinnen und Schulpsychologen als Lehren aus der Pandemie, die Oberstufe im neuen neunjährigen Gymnasium und die Umsetzung der Digitalisierung an den Schulen.

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