Reise nach Peru
Anden, Altiplano und Alpakas, Kolonialpracht, Inka-Kultstätten und Machu Picchu, Wüste, Küste und Kultur
Eine ausgesprochen harmonische, humorvolle und stets gutgelaunte Reisegruppe, darunter bpv-Pensionäre, begaben sich Mitte März auf die Reise nach Peru. Der erste Kontakt mit Land und Leuten war in Lima, wo wir einen Tag in beeindruckenden Museen, in den Resten kolonialer Architektur im Stadtzentrum und ansonsten im Stau verbrachten. Hier wurde sofort ein gewaltiger Unterschied zwischen dem, was wir aus Europa gewohnt sind, und der peruanischen Realität sichtbar. Mit Ausnahme einer erst 2023 eröffneten Metrolinie keine U-, S- oder Straßenbahn in der 13-Millionen-Metropole Lima, und auch die Ortsbilder anderer Städte sind – mit Ausnahme der historischen Innenstädte – mit unseren Vorstellungen von Ästhetik nur schwer in Einklang zu bringen.
Weiter ging es per Flugzeug nach Cuzco, dem “Nabel der Welt” im Inkareich, also von Meereshöhe auf 3.500m, und von dort im Bus gleich weiter nach Urubamba im Heiligen Tal der Inkas (2.700m), dem Ausgangspunkt für die Besichtigung Machu Picchus, die natürlich ein Höhepunkt jeder Peru-Reise ist. Trotz des regnerischen Wetters an diesem Tag war dies ungeheuer beeindruckend, sowohl wegen der Bahnfahrt am reißenden Rio Urubamba entlang als auch wegen der atemberaubenden Lage und des Erhaltungszustands der alten Inka-Stadt. Zudem führt die Fahrt von dem landwirtschaftlich genutzten, fruchtbaren Heiligen Tal hinab in feuchten, dampfigen Regenwald in einem engen, tief eingeschnittenen Tal, das schon den Urwald erahnen lässt. Hier herrscht Massentourismus, der von den örtlichen Behörden beeindruckend professionell gemanagt wird.
Außerdem zeigte sich auch sehr gut, dass der Tourist in Peru von den zahllosen Straßenhändlern auch immer sofort mit genau dem versorgt wird, was er gerade braucht oder will. Regnet es, werden Regenponchos angeboten, steigt man aus dem Flugzeug in Cuzco, werden Coca-Blätter, Coca-Bonbons und Coca-Tee verkauft, hat es starken Wind und gleißende Sonne an der Küste, bekommt man Sonnenhüte, die der Wind nicht wegbläst, ist man in der Wüste, gibt es Masken, um sich gegen den Sand zu schützen. Und selbstverständlich gibt es überall, und mit überall meine ich überall, außer eher Kitschigem auch die hochwertigen, wunderschönen Produkte aus Alpakawolle, die sicher zu den beliebtesten Souvenirs gehören. Beim Besuch einer Kooperative rein in Frauenhand, wo Alpakawolle gereinigt, gesponnen und zu wunderschönen Jacken, Mützen, Schals etc. weiterverarbeitet wird, wurde uns bei einer Vorführung ein Web-Werkzeug aus einem Knochen gezeigt. Dieser, so die launige Leiterin, stamme “von einem Touristen, der hier nichts gekauft hat”.
Die nächsten Tage brachten einen Aufenthalt in Cuzco, die Weiterfahrt nach Puno am Titicacasee mit verschiedenen Besichtigungen von Kirchen und Inka-Heiligtümern. In Puno hatten wir die höchstgelegenen Übernachtungen dieser Reise auf 3.800m, aber mittlerweile waren wir ganz gut akklimatisiert. Auf dem Titicacasee konnten wir die schwimmenden Schilfinseln der Uros besuchen und dort selbstverständlich auch die handgearbeiteten Produkte der Einwohner kaufen, die, wie viele andere der Hochlandbewohner, für ihr Einkommen vom Tourismus abhängig sind.
Nach einer Fahrt durch die großartige Landschaft des Altiplano, die bis auf die Höhe von 4.500m führte, und einem Aufenthalt in Arequipa (2.300m) mit Besichtigungen und Gelegenheit zum Shopping ging es mit dem Flugzeug wieder tief hinunter an die Küste. Dort trifft der kalte Pazifik auf Wüste, die nur an einigen Stellen bewässert werden kann, weil dort Grundwasser vorhanden ist oder ein Fluss wenigstens einige Monate im Jahr Wasser aus dem Hochland bringt. An der Küste regnet es praktisch nie. Wir machten eine Bootstour zu Inseln mit Pelikanen, Pinguinen, Tölpeln, Seelöwen und Robben, wir machten einen Rundflug über die Wüste und die Nazca-Linien, wir besichtigten ein Weingut mit Weinprobe, wir waren auf einer Hacienda mit ehemaliger Sklavenhaltung. Und schließlich gab es am Schluss noch einmal einen Tag in Lima, bevor wir wieder ins Flugzeug stiegen, das uns zurück nach Europa brachte.
Nun könnte man noch Seiten füllen mit unseren Eindrücken zu Land und Leuten, mit dem schmackhaften peruanischen Essen, mit den vielen wunderbaren Museen, doch dies würde den Rahmen sprengen. Eines muss aber noch gesagt werden: Wir hatten eine wunderschöne, hochinteressante und abwechslungsreiche Reise, bei der absolut alles stimmte und alles geklappt hat. Und dies ist natürlich das Verdienst derjenigen, die im Vorfeld und auch vor Ort die Reise vorbereitet und begleitet haben. Von uns allen deshalb ein ganz dickes Dankeschön an alle, die mit der Organisation in irgendeiner Weise zu tun hatten: Es war perfekt!
Monika Gamperling
Jordanien: bpv-Reise in ein "Heiliges Land"
Eine achttägige Rundreise führte eine Gruppe von bpv-Mitgliedern in den Herbstferien 2024 nach Jordanien zur Wiege der abendländischen Kultur. Auf dem Programm standen historische und archäologische Höhepunkte des Nahen Ostens wie die Nabatäerstadt Petra, eine Übernachtung in der Wüste und Entspannung am Roten Meer.
In nur wenigen Stunden Flugzeit hatte eine bpv-Gruppe gehofft, von München nach Amman, der Hauptstadt Jordaniens, zu gelangen, um dem nasskalten Klima für die paar Tage der Herbstferien zu entfliehen. Wegen der eskalierenden Situation zwischen Iran und Israel sollte sich dies als problematisch erweisen. Doch die Anreiseschwierigkeiten entmutigten die kleine Gruppe keineswegs. Alle Teilnehmer, gerade erst neu zusammengefunden, waren in harmonischer Einheit entschlossen, die Reise, kurzfristig mit Abflugort Frankfurt am Main, zu einem Erfolg werden zu lassen.
Nach ersten Eindrücken der römischen Spuren in Amman und Besuch des mit allen Köstlichkeiten des Orients aufwartenden Basars ließen wir uns anderentags von den imposanten archäologischen Überresten des antiken und noch älteren Gerasa/Jerash verzaubern, bei absolut hochsommerlichen Temperaturen, in denen nur ein einziger Pfefferbaum Schatten spenden konnte. Sowohl das berühmte topographische Mosaik in Madaba als auch die überaus sehenswerten frühchristlichen Mosaiken auf dem “heiligen” Berg Nebo, von dem aus Moses auf das Tote Meer und das Gelobte Land geblickt haben soll, das zu betreten ihm nicht mehr vergönnt war, verfehlten ihre Wirkung nicht, ebenso wenig, wie die auf knapp 1.000 Metern Höhe gelegene Kreuzfahrerfestung Al-Karak.
Ein Besuch Jordaniens ohne sein absolutes Highlight, das “Weltwunder” der spektakulären Nabatäerstadt Petra ist — in Anlehnung an Loriot — zwar möglich, aber nicht sinnvoll. Die normalerweise von Touristen stets überlaufene Sehenswürdigkeit, einst ein überaus reicher und bedeutender Ort an der alten Weihrauchhandelsroute, gehörte uns zwar nicht ganz allein, aber das Besucheraufkommen war wegen des eskalierenden Nahostkonfliktes stark gebremst. Was wir als angenehmen Vorteil ansahen, ist für die von Einkünften aus dem Tourismus abhängigen Jordanier allerdings sehr belastend und trägt auch zur enormen Arbeitslosigkeit und den wirtschaftlichen Problemen bei.
Eine Nacht in der Wüste
Eine Tour mit Übernachtung durch die grandiose Wüstenlandschaft Wadi Rum mit unbeschreiblichen Eindrücken stellte einen weiteren Höhepunkt dieser an Highlights reichen Reise dar. Ihren Abschluss fand sie in einem Bade- und Schnorchelausflug am Roten Meer im Golf von Akaba und einem Badeerlebnis der besonderen Art am Toten Meer, dessen Wasserspiegel ständig bedrohlich sinkt.
Zur nachtschlafenden Zeit ging es problemlos zurück nach Frankfurt. Nicht zuletzt dank hervorragender Programmplanung durch das vom bpv ausgewählte Reisebüro und dem souveränen örtlichen Führer mit seinen fundierten Kenntnissen, konnte die kompakte Rundreise realisiert werden.
Keine Frage, das kleine Wüstenkönigreich unter dem haschemitischen König Abdullah II. befindet sich im Sog des militärischen Konflikts im Gazastreifen. Der bisherige israelfreundliche Kurs - Jordanien hat einen Friedensvertrag mit Israel - gerät gerade ins Wanken. Trotzdem fühlten wir uns in dem gastfreundlichen Land, in dem mehr als die Hälfte der Einwohner Palästinenser sind, auch unser Guide, uneingeschränkt sicher. Diese Weltgegend, gekennzeichnet von Trockenheit und auch den Folgen des ungelösten Nahostkonflikts, bietet dem Besucher dennoch eine Vielzahl unterschiedlichster Reiseeindrücke. Unbedingt empfehlenswert!
Dr. Cornelia Kirchner-Feyerabend, stellv. Seniorensprecherin
Armenien & Georgien
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Fünf "Mutige" reisten mit dem bpv im August 2024 nach Armenien und Georgien.
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Die drei bpv-Teilnehmer
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Die bpv-Gruppe besichtigte u.a. die Alte Steinbrücke von Sanahin (Armenien) aus dem 12. Jahrhundert.
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Das Kloster Ananuri in Georgien
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Das Kloster Gergeti in Georgien
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Das Kloster Khorvirap in Armenien mit dem Berg Ararat im Hintergrund
bpv besucht traditionsreiche Nachbarn im Kaukasus, am Rande Europas
11-tägige bpv-Rundreise durch Armenien und Georgien im August 2024
"Ihr traut euch was! Urlaub in zwei so von Krisen geschüttelten Ländern!" Solche oder ähnliche Kommentare bekamen wir zu hören, als man erzählte, dass eine Reise nach Armenien und Georgien geplant war. Der Bayerische Philologenverband in Zusammenarbeit mit B&T Touristik bot eine solche 11-tägige Reise an.
Ein kleines Grüppchen von fünf "Mutigen" traf sich am 18. August 2024 am Spätnachmittag im Flughafen München. Zwei pensionierte Verbandsmitglieder mit ihren Ehefrauen und eine noch aktive Kollegin warteten auf ihren Flug. Erst 15 Minuten, dann eine, dann zwei Stunden Verspätung wurden angesagt! Schließlich musste der Flug ganz gestrichen werden, da das Flugzeug aus Wien wegen Nebels schon in Portugal nicht starten konnte. Umbuchung auf den nächsten Tag um 5:30 Uhr. Die Schlange beim Schalter der Fluggesellschaft zur Vermittlung eines Hotels war so lang, das sich das Warten nicht lohnte. Kurz entschlossen fuhren wir gemeinsam zu einem teilnehmenden Ehepaar, um etwas zu essen und kurz zu nächtigen. Das schweißte die Gruppe gleich eng zusammen.
Tags darauf kamen wir dann endlich gegen Abend am Flughafen Jerewan an, wo wir von unserer hervorragend Deutsch sprechenden armenischen Reiseführerin empfangen wurden. Bei der Fahrt zum Hotel grüßte uns der mit Schnee bedeckte Berg Ararat in seiner vollen Pracht. Die nun folgende viertägige Reise durch Armenien war in jeder Hinsicht ein tolles Erlebnis: Die Landschaft gigantisch, die ehrwürdigen alten Klöster, zum Teil Weltkulturerbe der Unesco, beeindruckend! Die Fahrten und Besichtigungen durch das Land wurden begleitet von fachkundigen Informationen unserer Reiseleiterin zu Geschichte, Kultur, Politik, Religion und Wirtschaft. Auch die Gaumenfreuden kamen nicht zu kurz: Es gab viele Früchte und Gemüse Armeniens zu genießen, nicht zuletzt begleitet mit einheimischen Weinen und Brandy.
Nach viel zu kurzen vier Tagen ging es weiter zur Grenze nach Georgien. Nach dem Überqueren des Grenzflusses Debet erwartete uns auf georgischer Seite unsere zweite Reiseleiterin, die in ihren Deutschkenntnissen und in ihrem Wissen über Georgien der ersten Reiseleitung in nichts nachstand. Beide Reiseleiterinnen waren studierte Germanistinnen. Auch Georgien hat eigentlich genug zu bieten, um in mehr Tagen, als uns zur Verfügung standen, besucht zu werden. Auch hier bestechen die erhabene Landschaft des Kaukasus und die vielen sehenswerten Klöster. Auf unseren Exkursionen kamen wir der georgischen Heerstraße folgend bis zu etwa 2.400 Meter Höhe, ganz in die Nähe zur russischen Grenze. Auch in Gori, der Geburtsstadt Stalins, wurde kurz Halt gemacht. An diesem Tag erfuhren wir viel über die Geschichte Georgiens und erhielten einen ausgewogenen und sehr interessanten Einblick über die heutige politische Lage und die aktuelle Bewertung georgischer Politiker wie Stalin oder des ehemaligen Außenministers der UdSSR und späteren georgischen Präsidenten Eduard Schewardnadse.
Die Region Armenien und v.a. Georgien gilt nachgewiesener Maßen als die "Wiege des Weinbaus", die älteste Weinregion der Erde. So durfte auch ein Ausflug in die fruchtbarste Region Georgiens, nach Kachetien, nicht fehlen. In einem modernen und einem traditionellen Weinbaubetrieb wurden uns die verschiedenen Keltermethoden nahe gebracht. Die Degustation der ausgezeichneten Weine in beiden Betrieben wurde von der Gruppe sehr genossen.
Die etwas lange Fahrt wurde uns verkürzt mit einem launigen, sehr unterhaltsamen und humorvollen Vortrag unserer Reiseleiterin über die Schwierigkeiten einer Georgierin Deutsch zu lernen. Die Ausführungen waren reif fürs Kabarett!
Viel zu schnell ging die Zeit vorbei. Die Reise wird uns unvergesslich bleiben!
Richard Mertenbacher, Seniorenvertreter in Oberbayern
Hauptstädte des Nordens
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Die bpv-Reisegruppe vor einem Bauwerk ganz anderer Art: die riesige Skischanze am Holmenkollen.
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Die bpv-Seniorinnen und -Senioren in Malmö
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In Malmö beeindruckte besonders der Turning Torso, der mit 190 Metern höchste Wolkenkratzer Skandinaviens und eines der höchsten Wohngebäude in Europa.
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In Oslo bestaunte die Reisegruppe das Opernhaus, das einem Eisberg nachempfunden ist.
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Die schwedische Hauptstadt Stockholm überzeugte die Reisegruppe mit ihren Museen, der Altstadt und dem königlichen Schloss.
bpv-Senioren in Skandinavien
Nach einigen Jahren, in denen Reisen nicht möglich oder schwierig waren, nahm Norbert Schedlbauer, Seniorenvertreter der Oberpfalz, eine Tradition wieder auf und organisierte eine Reise für Kolleginnen und Kollegen im Ruhestand. Ziel der Reise im Juni 2023: die skandinavischen Hauptstädte.
Kopenhagen
Die Gruppe, bestehend aus 29 Teilnehmern (nicht nur Lehrer), startete am 23.06. in München zum Flug nach Kopenhagen. Dort bekam die Reisegruppe bei einer Stadtrundfahrt erste Eindrücke von den obligatorischen Sehenswürdigkeiten: Schloss Christiansborg, heute Sitz des Parlaments, der Regierung und des Obersten Gerichts, Schloss Amalienborg, Stadtresidenz der Königin, der Hafen. Und natürlich ging es auch zur kleinen Meerjungfrau. Immer wieder begegneten den Reisenden Lastwagen mit hupenden, pfeifenden und lärmenden jungen Leuten: Es ist letzter Schultag und die Abiturienten feiern ihren Abschluss. Kopenhagen ist die Fahrradstadt schlechthin und so ist ständig Vorsicht geboten wegen Radlern und Rollern und sonstigen Zweiradfahrern.
Am nächsten Morgen hat die Stadtführerin eine besondere Überraschung für die Reisegruppe: Die neogotische/expressionistische Grundtvigs Kirche, ein mächtiger Backsteinbau, der im Inneren durch seine Helligkeit und monumentale Schlichtheit besticht; dann Schloss Rosenborg mit einem bezaubernden Rosengarten und der neoklassizistische Dom. Von Bedeutung sind die Christusfigur und die Apostelfiguren aus weißem Marmor von Thorwaldsen. Und dann ein „Höhepunkt“ der besonderen Art: Dänemark ist flach und hat kaum eine Erhebung. Das dänische Architekturbüro BIG, Bjarke Ingels Group, entwarf für eine Müllverbrennungsanlage ein 100 Meter hohes Gebäude, dessen Fassade von der Stadt aus wie ein Berg wirken soll. Dieser „Berg“ ist auf mehrere Arten zu erklimmen: über Stufen zu Fuß, mit dem Lift, über eine imposante Kletterwand oder über einen Skilift. Droben bietet sich dem Besucher eine herrliche Aussicht auf die Stadt, den Hafen, den Öresund, die Inseln und die Offshore-Windräder. Und man kann auf Skiern über eine Kunstrasenpiste wieder hinab fahren. Die bpv-Seniorinnen und -Senioren nahmen den Lift. Unten am Wasser zeigte die Führerin der Gruppe die seit 2005 existierende moderne Oper, eine der modernsten Bühnen der Welt, und das 2008 eröffnete neue Schauspielhaus.
Malmö
Am nächsten Tag fuhr die Reisegruppe über die Öresundbrücke nach Malmö in der schwedischen Provinz Schonen. Dort beeindruckte der Turning Torso, der mit 190 Metern höchste Wolkenkratzer Skandinaviens und eines der höchsten Wohngebäude in Europa, entworfen von dem spanischen Architekten Santiago Calatrava. Seine Besonderheit ist die zur Spitze hin um 90 Grad gewendelte Fassade. Es folgte eine Stadtbesichtigung mit Rathaus, der St.Petri-Kirche, einem schönen Beispiel der nordischen Backsteingotik, der historischen Apotheke am Rathausplatz. Am Abend herrschte auf dem kleinen Marktplatz mit seinen alten Fachwerkbauten und den Tischen im Freien oder unter Zeltdächern fast italienisches Flair, auch die Temperatur passte dazu.
Göteborg und Oslo
Am nächsten Morgen ging es Richtung Oslo, mit Zwischenstopp in Göteborg, der zweitgrößten Stadt Schwedens. Die Stadtführerinnen, sowohl in Kopenhagen, in Malmö und in Göteborg, wiesen die bpv-Seniorinnen und -Senioren immer wieder auf Festungen, Wallanlagen und Stadtmauern hin, die alle nicht mehr existierten, aber mit den vielen Kriegen und Auseinandersetzungen zwischen den nordischen Staaten zusammenhingen. Göteborg war eine Schiffbauerstadt, zuerst für Segelschiffe, dann für Dampfschiffe und moderne Schiffe. Durch die Werftenkrise in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts verlor Göteborg seine Bedeutung in dieser Hinsicht, blieb aber eine wichtige Industriestadt und der größte Exporthafen Nordeuropas.
Ein sehr abwechslungsreiches Besichtigungsprogramm bot die Stadtführerin am nächsten Tag in Oslo: Zuerst die alte Festungsanlage mit königlicher Garde für einen Staatsbesuch; dann der wunderbare Bau der Oper, gebaut aus Carraramarmor und Glas, der einem Gletscher oder einem Eisberg nachempfunden ist und den man besteigen kann. Nur die dunklen Wolken am Himmel minderten die Begeisterung der fotografierfreudigen Reisenden. Ein weiteres interessantes Gebäude folgte: das Munch-Museum, gebaut nur für den einen Künstler, den Maler und Grafiker Edvard Munch, der zu Lebzeiten in seiner Heimat zu wenig geschätzt wurde, weshalb er die meiste Zeit in Deutschland lebte. Zu bestaunen gab es auch ein Bauwerk ganz anderer Art: Die riesige Skischanze am Holmenkollen. Und ein Kontrast dazu: der Figurenpark des Bildhauers Gustav Vigeland mit den unzähligen Plastiken aus Stein und Bronze.
Den nächsten Tag sollten die Reiseteilnehmer entweder in Oslo selbst gestalten oder sie konnten einen Ausflug zur Flambahn machen. Der größere Teil der Gruppe entschied sich für die Flambahn, die auf 20 Kilometern vorbei an einem imposanten Wasserfall und durch 21 Tunnel von 860 Meter Seehöhe zu einem Fjord führt. Die lange Fahrtzeit von viereinhalb Stunden bis Myrdal, dem Ausgangspunkt der Flambahn verging dank der norwegischen Landschaft mit den langgestreckten Seen, den weiten Wäldern, den vereinzelten roten Gehöften, schließlich den noch mit Schnee bedeckten Gipfeln im Gebirge (über 1.200 Meter hoch) unerwartet schnell. „Die Flambahn ist eine der schönsten und eindrucksvollsten Bahnstrecken der Welt“, rühmt der Prospekt. Er hat nicht zu viel versprochen.
Stockholm
Den siebten Tag verbringt die Reisegruppe weitgehend im Bus auf der Fahrt nach Stockholm mit einem kurzen Mittagsaufenthalt in Karlstad. Stockholm hat nicht so spektakuläre Bauten wie Oslo, aber die Führerin wies die Reisenden auf viele Museen hin, z.B. das Vasa-Museum, in dem das 1628 gesunkene, 1961 geborgene und nun restaurierte Kriegsschiff ausgestellt ist. Bedeutsam ist zudem das Rathaus mit dem berühmten Blauen Saal, in dem das jährliche Nobelpreisbankett stattfindet. Am Rand der historischen Altstadt mit den mittelalterlichen Gassen befindet sich das königliche Schloss. Die Show der Wachablösung auf dem Schlossplatz gehörte – wenigstens teilweise – auch zum Reiseprogramm. Dieses wurde abgerundet durch eine Bootsfahrt durch die Schären. Am nächsten Tag brachte die Lufthansa alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zurück nach München, noch ganz erfüllt von den vielen Eindrücken und dankbar für die Möglichkeit, an dieser Reise teilnehmen zu dürfen.
Werner Pfleger