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Armenien & Georgien

bpv besucht traditionsreiche Nachbarn im Kaukasus, am Rande Europas

11-tägige bpv-Rundreise durch Armenien und Georgien im August 2024

 

"Ihr traut euch was! Urlaub in zwei so von Krisen geschüttelten Ländern!" Solche oder ähnliche Kommentare bekamen wir zu hören, als man erzählte, dass eine Reise nach Armenien und Georgien geplant war. Der Bayerische Philologenverband in Zusammenarbeit mit B&T Touristik bot eine solche 11-tägige Reise an.

Ein kleines Grüppchen von fünf "Mutigen" traf sich am 18. August 2024 am Spätnachmittag im Flughafen München. Zwei pensionierte Verbandsmitglieder mit ihren Ehefrauen und eine noch aktive Kollegin warteten auf ihren Flug. Erst 15 Minuten, dann eine, dann zwei Stunden Verspätung wurden angesagt! Schließlich musste der Flug ganz gestrichen werden, da das Flugzeug aus Wien wegen Nebels schon in Portugal nicht starten konnte. Umbuchung auf den nächsten Tag um 5:30 Uhr. Die Schlange beim Schalter der Fluggesellschaft zur Vermittlung eines Hotels war so lang, das sich das Warten nicht lohnte. Kurz entschlossen fuhren wir gemeinsam zu einem teilnehmenden Ehepaar, um etwas zu essen und kurz zu nächtigen. Das schweißte die Gruppe gleich eng zusammen.

Tags darauf kamen wir dann endlich gegen Abend am Flughafen Jerewan an, wo wir von unserer hervorragend Deutsch sprechenden armenischen Reiseführerin empfangen wurden. Bei der Fahrt zum Hotel grüßte uns der mit Schnee bedeckte Berg Ararat in seiner vollen Pracht. Die nun folgende viertägige Reise durch Armenien war in jeder Hinsicht ein tolles Erlebnis: Die Landschaft gigantisch, die ehrwürdigen alten Klöster, zum Teil Weltkulturerbe der Unesco, beeindruckend! Die Fahrten und Besichtigungen durch das Land wurden begleitet von fachkundigen Informationen unserer Reiseleiterin zu Geschichte, Kultur, Politik, Religion und Wirtschaft. Auch die Gaumenfreuden kamen nicht zu kurz: Es gab viele Früchte und Gemüse Armeniens zu genießen, nicht zuletzt begleitet mit einheimischen Weinen und Brandy.

Nach viel zu kurzen vier Tagen ging es weiter zur Grenze nach Georgien. Nach dem Überqueren des Grenzflusses Debet erwartete uns auf georgischer Seite unsere zweite Reiseleiterin, die in ihren Deutschkenntnissen und in ihrem Wissen über Georgien der ersten Reiseleitung in nichts nachstand. Beide Reiseleiterinnen waren studierte Germanistinnen. Auch Georgien hat eigentlich genug zu bieten, um in mehr Tagen, als uns zur Verfügung standen, besucht zu werden. Auch hier bestechen die erhabene Landschaft des Kaukasus und die vielen sehenswerten Klöster. Auf unseren Exkursionen kamen wir der georgischen Heerstraße folgend bis zu etwa 2.400 Meter Höhe, ganz in die Nähe zur russischen Grenze. Auch in Gori, der Geburtsstadt Stalins, wurde kurz Halt gemacht. An diesem Tag erfuhren wir viel über die Geschichte Georgiens und erhielten einen ausgewogenen und sehr interessanten Einblick über die heutige politische Lage und die aktuelle Bewertung georgischer Politiker wie Stalin oder des ehemaligen Außenministers der UdSSR und späteren georgischen Präsidenten Eduard Schewardnadse.

Die Region Armenien und v.a. Georgien gilt nachgewiesener Maßen als die "Wiege des Weinbaus", die älteste Weinregion der Erde. So durfte auch ein Ausflug in die fruchtbarste Region Georgiens, nach Kachetien, nicht fehlen. In einem modernen und einem traditionellen Weinbaubetrieb wurden uns die verschiedenen Keltermethoden nahe gebracht. Die Degustation der ausgezeichneten Weine in beiden Betrieben wurde von der Gruppe sehr genossen.

Die etwas lange Fahrt wurde uns verkürzt mit einem launigen, sehr unterhaltsamen und humorvollen Vortrag unserer Reiseleiterin über die Schwierigkeiten einer Georgierin Deutsch zu lernen. Die Ausführungen waren reif fürs Kabarett! 

Viel zu schnell ging die Zeit vorbei. Die Reise wird uns unvergesslich bleiben!

Richard Mertenbacher, Seniorenvertreter in Oberbayern


 

Hauptstädte des Nordens

bpv-Senioren in Skandinavien 

Nach einigen Jahren, in denen Reisen nicht möglich oder schwierig waren, nahm Norbert Schedlbauer, Seniorenvertreter der Oberpfalz, eine Tradition wieder auf und organisierte eine Reise für Kolleginnen und Kollegen im Ruhestand. Ziel der Reise im Juni 2023: die skandinavischen Hauptstädte.

Kopenhagen

Die Gruppe, bestehend aus 29 Teilnehmern (nicht nur Lehrer), startete am 23.06. in München zum Flug nach Kopenhagen. Dort bekam die Reisegruppe bei einer Stadtrundfahrt erste Eindrücke von den obligatorischen Sehenswürdigkeiten: Schloss Christiansborg, heute Sitz des Parlaments, der Regierung und des Obersten Gerichts, Schloss Amalienborg, Stadtresidenz der Königin, der Hafen. Und natürlich ging es auch zur kleinen Meerjungfrau. Immer wieder begegneten den Reisenden Lastwagen mit hupenden, pfeifenden und lärmenden jungen Leuten: Es ist letzter Schultag und die Abiturienten feiern ihren Abschluss. Kopenhagen ist die Fahrradstadt schlechthin und so ist ständig Vorsicht geboten wegen Radlern und Rollern und sonstigen Zweiradfahrern.

Am nächsten Morgen hat die Stadtführerin eine besondere Überraschung für die Reisegruppe: Die neogotische/expressionistische Grundtvigs Kirche, ein mächtiger Backsteinbau, der im Inneren durch seine Helligkeit und monumentale Schlichtheit besticht; dann Schloss Rosenborg mit einem bezaubernden Rosengarten und der neoklassizistische Dom. Von Bedeutung sind die Christusfigur und die Apostelfiguren aus weißem Marmor von Thorwaldsen. Und dann ein „Höhepunkt“ der besonderen Art: Dänemark ist flach und hat kaum eine Erhebung. Das dänische Architekturbüro BIG, Bjarke Ingels Group, entwarf für eine Müllverbrennungsanlage ein 100 Meter hohes Gebäude, dessen Fassade von der Stadt aus wie ein Berg wirken soll. Dieser „Berg“ ist auf mehrere Arten zu erklimmen: über Stufen zu Fuß, mit dem Lift, über eine imposante Kletterwand oder über einen Skilift. Droben bietet sich dem Besucher eine herrliche Aussicht auf die Stadt, den Hafen, den Öresund, die Inseln und die Offshore-Windräder. Und man kann auf Skiern über eine Kunstrasenpiste wieder hinab fahren. Die bpv-Seniorinnen und -Senioren nahmen den Lift. Unten am Wasser zeigte die Führerin der Gruppe die seit 2005 existierende moderne Oper, eine der modernsten Bühnen der Welt, und das 2008 eröffnete neue Schauspielhaus.

Malmö

Am nächsten Tag fuhr die Reisegruppe über die Öresundbrücke nach Malmö in der schwedischen Provinz Schonen. Dort beeindruckte der Turning Torso, der mit 190 Metern höchste Wolkenkratzer Skandinaviens und eines der höchsten Wohngebäude in Europa, entworfen von dem spanischen Architekten Santiago Calatrava. Seine Besonderheit ist die zur Spitze hin um 90 Grad gewendelte Fassade. Es folgte eine Stadtbesichtigung mit Rathaus, der St.Petri-Kirche, einem schönen Beispiel der nordischen Backsteingotik, der historischen Apotheke am Rathausplatz. Am Abend herrschte auf dem kleinen Marktplatz mit seinen alten Fachwerkbauten und den Tischen im Freien oder unter Zeltdächern fast italienisches Flair, auch die Temperatur passte dazu. 

Göteborg und Oslo

Am nächsten Morgen ging es Richtung Oslo, mit Zwischenstopp in Göteborg, der zweitgrößten Stadt Schwedens. Die Stadtführerinnen, sowohl in Kopenhagen, in Malmö und in Göteborg, wiesen die bpv-Seniorinnen und -Senioren immer wieder auf Festungen, Wallanlagen und Stadtmauern hin, die alle nicht mehr existierten, aber mit den vielen Kriegen und Auseinandersetzungen zwischen den nordischen Staaten zusammenhingen. Göteborg war eine Schiffbauerstadt, zuerst für Segelschiffe, dann für Dampfschiffe und moderne Schiffe. Durch die Werftenkrise in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts verlor Göteborg seine Bedeutung in dieser Hinsicht, blieb aber eine wichtige Industriestadt und der größte Exporthafen Nordeuropas.

Ein sehr abwechslungsreiches Besichtigungsprogramm bot die Stadtführerin am nächsten Tag in Oslo: Zuerst die alte Festungsanlage mit königlicher Garde für einen Staatsbesuch; dann der wunderbare Bau der Oper, gebaut aus Carraramarmor und Glas, der einem Gletscher oder einem Eisberg nachempfunden ist und den man besteigen kann. Nur die dunklen Wolken am Himmel minderten die Begeisterung der fotografierfreudigen Reisenden. Ein weiteres interessantes Gebäude folgte: das Munch-Museum, gebaut nur für den einen Künstler, den Maler und Grafiker Edvard Munch, der zu Lebzeiten in seiner Heimat zu wenig geschätzt wurde, weshalb er die meiste Zeit in Deutschland lebte. Zu bestaunen gab es auch ein Bauwerk ganz anderer Art: Die riesige Skischanze am Holmenkollen. Und ein Kontrast dazu: der Figurenpark des Bildhauers Gustav Vigeland mit den unzähligen Plastiken aus Stein und Bronze.

Den nächsten Tag sollten die Reiseteilnehmer entweder in Oslo selbst gestalten oder sie konnten einen Ausflug zur Flambahn machen. Der größere Teil der Gruppe entschied sich für die Flambahn, die auf 20 Kilometern vorbei an einem imposanten Wasserfall und durch 21 Tunnel von 860 Meter Seehöhe zu einem Fjord führt. Die lange Fahrtzeit von viereinhalb Stunden bis Myrdal, dem Ausgangspunkt der Flambahn verging dank der norwegischen Landschaft mit den langgestreckten Seen, den weiten Wäldern, den vereinzelten roten Gehöften, schließlich den noch mit Schnee bedeckten Gipfeln im Gebirge (über 1.200 Meter hoch) unerwartet schnell. „Die Flambahn ist eine der schönsten und eindrucksvollsten Bahnstrecken der Welt“, rühmt der Prospekt. Er hat nicht zu viel versprochen.

Stockholm

Den siebten Tag verbringt die Reisegruppe weitgehend im Bus auf der Fahrt nach Stockholm mit einem kurzen Mittagsaufenthalt in Karlstad. Stockholm hat nicht so spektakuläre Bauten wie Oslo, aber die Führerin wies die Reisenden auf viele Museen hin, z.B. das Vasa-Museum, in dem das 1628 gesunkene, 1961 geborgene und nun restaurierte Kriegsschiff ausgestellt ist. Bedeutsam ist zudem das Rathaus mit dem berühmten Blauen Saal, in dem das jährliche Nobelpreisbankett stattfindet. Am Rand der historischen Altstadt mit den mittelalterlichen Gassen befindet sich das königliche Schloss. Die Show der Wachablösung auf dem Schlossplatz gehörte  – wenigstens teilweise –  auch zum Reiseprogramm. Dieses wurde abgerundet durch eine Bootsfahrt durch die Schären. Am nächsten Tag brachte die Lufthansa alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zurück nach München, noch ganz erfüllt von den vielen Eindrücken und dankbar für die Möglichkeit, an dieser Reise teilnehmen zu dürfen. 

Werner Pfleger


 

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