Den Schulen werden seit Jahrzehnten immer neue Aufgaben aufgeladen, ohne jedoch deren Wirksamkeit zu prüfen. Zusätzlich ist die immer heterogener werdende Schülerschaft auch in den bayerischen Gymnasien und Beruflichen Oberschulen spürbar. Nach der Corona-Zeit sind Lernschwierigkeiten aller Art verstärkt zutage getreten. Diese Herausforderungen treffen nun zum Schuljahr 2025/26 auf eine Situation, in der uns an den Gymnasien aufgrund der Rückkehr zum G9 und des Lehrermangels etwa 1.300 Vollzeit-Lehrkräfte dauerhaft fehlen werden.
Das Konzept der „De-Implementierung“ (Wisniewski/Gottschling, 2025) plädiert dafür, die „Mehr ist besser“-Logik abzulegen und stattdessen evidenzbasiert nur solche Maßnahmen beizubehalten, die bewiesenermaßen nützlich sind. Ziel der Veranstaltung ist es zu zeigen, wie durch De-Implementierung Prozesse auf allen Ebenen – von der Bildungsverwaltung bis zur einzelnen Lehrkraft – so gestaltet oder weggelassen werden können, dass Ressourcen effektiver genutzt und schulische Freiräume geschaffen werden.
Anna-Lena Kempf (Moderatorin und Reporterin bei München.TV) führt durch die Veranstaltung.
Die Tagung wird visuell dokumentiert von Graphic Recorder Andreas Hoffmann
Die Veranstaltung wird außerdem via Live-Stream übertragen und ist im Nachgang als Video abrufbar.
10:00 Uhr - Begrüßung
Michael Schwägerl, bpv-Vorsitzender
10:10 Uhr - Impuls: De-Implementierung - eine geniale Idee! Risiken und Nebenwirkungen
Prof. Dr. Dr. Andreas Hillert, Chefarzt an der Schön Klinik Roseneck
10:30 Uhr - Podiumsdiskussion: Ist das Schule oder kann das weg? Bildung in Zeiten von Lehrermangel, Leistungsrückgang und Bürokratie
Anna Stolz, MdL, Bayerische Staatsministerin für Unterricht und Kultus
Prof. Dr. Cordula Artelt, Direktorin des Leibniz-Instituts für Bildungsverläufe (LIfBi) Bamberg
Prof. Dr. Marcel Schütz, Inhaber des Stiftungslehrstuhls für Organisation und Management an der NBS Northern Business School, Hamburg
Michael Schwägerl, bpv-Vorsitzender
12:00 Uhr - Mittagspause
13:00 Uhr - „Wer loslässt, hat beide Hände frei“ –
Wie De-Implementierung Lehrkräfte entlasten kann
Praktische Ansätze zur Optimierung und
De-Implementierung am Beispiel des Johannes-Gutenberg-Gymnasiums Waldkirchen
Dr. Andreas Schöps, Schulleiter, und Michaela Maier, erweiterte Schulleitung JGG Waldkirchen
14:20 Uhr - Kaffeepause
14:40 Uhr - Unterrichtszentrierte Schulentwicklung mit dem "Luuise"-Verfahren: Die Chancen der De-Implementierung nutzen und Lernerfolg, Selbstwirksamkeit sowie Freude am Unterricht fördern
Theoretische Grundlagen und praktische Beispiele aus der Sekundarstufe II
Prof. Dr. Wolfgang Beywl und Kathrin Pirani, Fachhochschule Nordwestschweiz